Nach der ausführlichen Beschäftigung mit Grübeleien, wollen wir uns nun dem anderen Extrem widmen: Dem Verdrängen.

Manche Betroffene wollen die Bilder, Gedanken und Gefühle die zu einem Schicksalsschlag gehören so schnell wie möglich vergessen. Dafür werden allerlei Ablenkungsmanöver eingesetzt. Man flüchtet sich z.B. in Phantasiewelten oder versucht ständig beschäftigt zu sein.

Auch wenn diese Abwehr zunächst eine natürliche Reaktion ist, steht sie der Verarbeitung des Erlebten im Weg. Stattdessen sollte man versuchen seine Situation anzunehmen und eine Balance zwischen Grübeln und Verdrängen zu finden. Weder das eine noch das andere Extrem kann Teil der Lösung sein.

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Verarbeiten durch Aufschreiben

In dieser Aufgabe geht es darum, den Verarbeitungs­prozess zu aktivieren, indem Sie ganz genau aufschreiben, was Ihnen passiert ist. Dies wird etwas mehr Zeit in Anspruch nehmen als die bisherigen Aufgaben.

Anleitung – Schreibaufgabe

  • 1. Konzentrieren Sie sich auf die belastende Situation.
  • 2. Nehmen Sie sich einige Minuten um sich die Situation vorzustellen. Beginnen Sie zu schreiben, sobald sie vor Ihrem geistigen Auge erscheint.
  • 3. Beschreiben Sie Ihre Gedanken und Erinnerungen so genau wie möglich. Welche Sinneseindrücke (z.B. Gerüche, Geräusche, Bilder) hatten Sie in der Situation?
  • 4. Beschreiben Sie neben dem Geschehen vor allem auch die Gefühle, die Sie erleben. Konzentrieren Sie sich auf jene, über die Sie bisher nicht sprechen konnten oder wollten.

Es kann sein, dass Ihnen sehr viele Dinge wieder einfallen, die Sie schon vergessen hatten, und dies zu starken Gefühlen führt. Machen Sie vor diesen Gedanken keinen Halt und versuchen Sie dies alles aufzuschreiben. Schreiben Sie so spontan wie möglich.

Nehmen Sie sich genügend Zeit für diese Schreibübung – es ist eine der wirkungsvollsten im ganzen Programm. Sie hat schon vielen Betroffenen bei der Verarbeitung ihrer Erlebnisse geholfen. Schreiben führt zu neuen Sichtweisen und kann eine sehr befreiende Erfahrung sein.