Einführung

Wir freuen uns, Sie beim ZIEL-Programm begrüssen zu dürfen. Mit Hilfe der Techniken in diesem Selbsthilfe-Programm werden Sie lernen, besser mit den Auswirkungen der aktuellen Covid-19-Pandemie umzugehen. 

Wie hilft das Programm?

Eine aktive Auseinandersetzung mit Ihren Problemen, ist der Königsweg zur Verbesserung der Lebens­qualität.

Zu diesem Zweck haben wir verschiedene Ansätze für den Umgang mit psychischen Folgen der Covid-19 Pandemie zusammen­gestellt und neu entwickelt.
Alle Inhalte orientieren sich direkt an den häufigsten Beschwerden, sind wissen­schaftlich fundiert und haben sich in der Praxis vielfach bewährt.

Übung führt zum Erfolg

Erfahrungsgemäß stellt sich für Betroffene beim Durch­arbeiten des Programms schnell eine Steigerung der allgemeinen Lebensqualität ein. Der Schlüssel zu nachhaltigem Erfolg lässt sich mit folgendem Merksatz zusammenfassen:

Um langfristig vom ZIEL-Programm zu profitieren, müssen Sie intensiv trainieren. Nur wenn die einzelnen Übungen vielfach erprobt werden, besteht die Chance auf eine spürbare Verbesserung der Beschwerden.

Setzten Sie die Übungen immer wieder in verschiedenen Situationen um und suchen Sie aktiv nach neuen Anwendungsmöglichkeiten.

Ist Selbsthilfe ausreichend?

Ihr Wohl liegt uns am Herzen. Bitte beachten Sie daher, dass die Arbeit mit dem Programm kein Ersatz für professionelle Psychotherapie sein kann.

Bei einer zu hohen Belastung könnte die Arbeit mit dem ZIEL-Programm nicht ausreichen, um Ihre Lebensqualität nachhaltig zu verbessern. Beachten Sie folgende Liste von Signalen, die einen solchen Fall nahelegen können:

Warnsignale

• Sie können den Alltag nicht mehr bewältigen.
• Sie fühlen sich den Anforderungen nicht mehr gewachsen. 
• Ihr Umfeld ist Situationen mit Ihnen nicht mehr gewachsen.
• Sie haben niemanden, dem Sie sich anvertrauen können.
• Sie haben das Bedürfnis persönlich unterstützt zu werden. 

Sollte einer der Punkte für Sie zutreffen, empfehlen wir Ihnen professionelle psychotherapeutische Hilfe in Anspruch zu nehmen. Dies gibt Ihnen die Möglichkeit sich persönlich über belastende Erfahrungen auszutauschen und engmaschig begleitet zu werden.

Wenden Sie sich in Akutsituationen alternativ an die Notrufnummer 112. Ausserdem informiert die Auskunft (CH 1818, D 11833) über Anlaufstellen in Ihrer Nähe.

Anpassungsprobleme

Im Laufe unseres Lebens müssen wir immer wieder mit belastenden Ereignissen zurechtkommen. Dazu gehören z.B. das Ende von Beziehungen oder auch Krankheiten wie Covid-19.

Leidet man unterwartet lange unter den Folgen, spricht man von Anpassungsproblemen.

Obwohl der Alltag bewältigt wird und keine psychische Störung vorliegt, ist die Lebensqualität beeinträchtigt. Man kämpft mit Problemen wir Schlafmangel, Konzentrations­schwäche oder Leistungsabfall im Beruf.

Sind Menschen besonders stark belastet, können sich die Probleme auch verschlimmern. Noch einen Monat nach dem Ereignis, können Beeinträchtigungen in mehreren Bereichen des Lebens auftreten und andauern.

Wie zeigen sich Anpassungsprobleme?

Die Reaktion auf Belastung hängt zum einen von deren Art und zum anderen von den individuellen Voraussetzungen ab.

Die Symptomatik einer voll ausgeprägten Anpassungsstörung folgt jedoch einem bestimmten Muster:

Anpassungsstörung – Symptome

• Gedankliches Verhaftetsein (z.B. Grübeln)
• Fehlanpassungen (z.B. Schlafstörungen)
• Beeinträchtigung in wichtigen Lebensbereichen

Viel wahrscheinlicher als das Vorliegen einer Störung ist, dass man an einzelnen Problemen leidet. Diese hängen mit dem Stressereignis zusammen, sollten jedoch nicht als psychische Krankheit bewertet werden.

Trotzdem ist es wichtig, diese Schwierigkeiten ernst zu nehmen, bevor sie sich verschlimmern oder negative Folgen im familiären oder beruflichen Umfeld nach sich ziehen. Wenn man sich gezielt mit ihnen auseinandersetzt, kann man die Probleme oft aus eigener Kraft bewältigen.